Rindenmulch

Mit einer Mulchschicht aus Rindenhäcksel – sogenanntem Rindenmulch – schützen Sie Ihren Gartenboden und sorgen gleichzeitig für eine natürliche Optik. Ein nackter Boden hingegen ist Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert. Bei großer Hitze trocknet er schnell aus, bei Regengüssen verschlämmt er und wird fortgespült.

 

Unter Rindenmulch versteht man ganz allgemein gehäckselte Baumrinde, wie sie als Abfallprodukt in der Forstwirtschaft anfällt. Dabei handelt es sich meist um Rindenhäcksel einheimischer Nadelbäume wie Kiefern, Fichten oder Douglasie. Beim Schälen der Baumstämme, die für die Holzverarbeitung gefällt werden, bleibt die zerkleinerte Rinde zurück. Sie ist natürlich naturbelassen und enthält keine künstlichen Zusatzstoffe.

 

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So wirkt Rindenmulch

Ein Belag aus Rindenmulch schützt den Boden auf vielfältige Art und Weise. Durch die Abdeckung mit Rindenhäcksel heizt sich die Erde bei Sonneneinstrahlung nicht so stark auf und verliert dadurch weniger Wasser durch Verdunstung. So bleibt mehr Feuchtigkeit im Boden und steht den Pflanzen zur Verfügung, was den Wasserverbrauch im Garten deutlich reduziert. Darüber hinaus verhindert Rindenmulch rasches Durchfrieren im Winter und schützt den Boden vor Erosion, da die Erde dem Regen und dem Wind nicht mehr unmittelbar ausgesetzt ist. Unkrautsamen finden in den groben Rindenstücken kaum Halt und die unerwünschten Pflanzen können eine dickere Mulchschicht sowohl von oben als auch von unten her nur sehr schwer durchdringen. Besonders Kiefernrinde hat den Vorteil, dass ihr hoher Gehalt an Gerbsäuren wachstumshemmend auf Unkräuter wirkt.

Dabei ist Rindenmulch durchaus bodenaktivierend: Durch natürliche Verrottung des Zellstoffs, die je nach Körnung und Nährstoffangebot im Boden schneller oder langsamer vonstattengeht, verwandelt sich der Rindenmulch nach und nach in Humus und verbessert so den darunter liegenden Boden. Gut zu wissen: Die Bodenorganismen benötigen für die Aufspaltung und Verwertung des Rindenmulchs eine Menge Nährstoffe – unter anderem Stickstoff, den sie dem Boden entziehen, wodurch es in einem gemulchten Beet vorübergehend zum Stickstoffmangel kommen kann – zu sogenannten Stickstofffixierung. Außerdem fühlen sich nicht nur Nützlinge in der geschützten Umgebung der Mulchschicht wohl, auch Schnecken nutzen den lockeren, grobporigen Bodenbelag leider gerne als Unterschlupf.

 

Rindenmulch richtig verwenden

Um der oben beschriebenen Stickstofffixierung vorzubeugen, sollten Sie vor dem Ausbringen von Rindenmulch die Beete mit einem Stickstoffdünger versorgen. Perfekt dafür geeignet sind Hornspäne, da sie als Langzeitdünger einen ähnlich langsamen Zersetzungsprozess durchlaufen wie der Rindenmulch und so einen guten und lang anhaltenden Nährstoff-Ausgleich schaffen (sogenannte Ausgleichsdüngung). Bereiten Sie den Boden gründlich vor und entfernen Sie so viel Unkraut wie möglich.
Für eine bodenschützende Wirkung sollte die Mulchschicht am Ende zwischen 5-7 Zentimeter dick sein. Soll der Rindenmulch außerdem gegen Unkraut helfen, dürfen es noch ein paar Zentimeter mehr sein.

 

Berechnen Sie also vor dem Kauf den Bedarf – er wird höher ausfallen, als Sie denken!

 


Rindenmulch als Wegbelag

Nicht nur als Beetabdeckung findet Rindenmulch im Garten Verwendung, sondern auch auf Wegen und in Spielbereichen. Die Rindenhäcksel sind weich unter den Füßen und haben federnde Eigenschaften, weshalb sie häufig als Fallschutz unter Schaukeln oder Klettergerüsten ausgebracht werden. Soll viel darauf gelaufen werden, bietet sich die gröbste Körnung von 40 bis 80 Millimeter an. Die großen Rindenstücke federn am besten, verrotten nur langsam und setzen sich nicht im Sohlenprofil fest, sodass die Schuhe sauber bleiben. Wem Rindenmulch für diese Zwecke zu teuer ist, der kann auch auf kostengünstigere Holzhäcksel zurückgreifen. Achtung: Durch die Verrottung wird die Rindenmulch-Auflage mit den Jahren immer dünner und rutschiger. Füllen Sie daher die Flächen regelmäßig mit frischem Material auf.